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Der Rassestandard
Leendert Saarloos starb 1969 im Alter von 84 Jahren. Nach seinem Tod folgten
Jahre der ungelenkten Zucht. Dadurch gingen leider einige vorteilhafte
Eigenschaften der Hunde verloren. Im Jahre 1975 erfolgte die offizielle
Anerkennung des "Europäischen Wolfhundes" durch den Raad van Beheer. Der
Saarloos bekam zum Gedenken an den Begründer der Zucht einen neuen Namen:
Saarlooswolfhond.
1991 wurden folgende Rassemerkmale durch die F.C.I (Fédération Cynologique
Internationale) unter der Standard Nr. 311, FCI-Gruppe 1 gefestigt und somit
international anerkannt:
Verwendung:
Der Saarloos besitzt Eigenschaften, um ein treuer und zuverlässiger
Gesellschafts- und Haushund zu sein. Er ist nicht auf eine besondere
Dienstleistung hin gezüchtet worden.
Allgemeine Erscheinung:
Der Saarloos ist kräftig gebaut und lässt an einem Wolf denken. Er ist ein
harmonisch gebauter Hund mit langen Gliedmassen, ohne dabei hochbeinig zu
wirken.
Der Kopf:
Dieser soll einen wolfartigen Eindruck erwecken und größenmäßig mit dem
Körper übereinstimmen. Der Schäden soll flach und breit sowie keilförmig sein.
Die Augen sind vorzugsweise gelb und mandelförmig, sollen leicht schräg
platziert sein, aber nicht rund. Die Ohren sind von mittlerer Große, fleischig
und dreieckig. Sie sind in der Innenseite behaart und haben abgerundete Spitzen.
Das Gebiss soll vollzahnig sein und eine kräftige Schere haben, welche jedoch
auch in einer knappen Schere annehmbar ist.
Die Größe:
Sie variiert. Rüden sind zwischen 65 und 75 cm groß und Hündinnen zwischen
60 und 70 cm groß. Abweichungen nach oben sind auch zulässig. Ein ausgewachsener
Rüde wiegt etwa 40 Kilo, eine Hündin etwa 30 bis 35 Kilo.
Der Körper:
Vom Körperbau her ist der Saarloos länger als hoch und hat einen geraden
Rücken sowie normal gewölbte Rippen. Die Brustlinie reicht maximal bis zu den
Ellenbogen. Am Ansatz ist die Rute breit, üppig behaart und reicht mindestens
bis zum Sprunggelenk. Die Rute wird säbelförmig bis beinahe gerade getragen. Die
Merkmale des Gangwerkes sind Leichtfüßigkeit und Federung.
Das Fell:
Von der Beschaffenheit her stockhaarig und im Winter mit einer dichten
Unterwolle. Die Fellfarben variieren. Sie reichen von hell bis dunkel
schattiertem schwarz-wildfarben ("Wolfgrau"), von hell bis dunkel schattiertem
braun-wildfarben ("Waldbraun") sowie von hellem crème-weiß bis weiß.
Der Nassenspiegel ist bei wolfsgrauen Hunden schwarz und bei waldbraunen
sowie weißen Hunden lederfarben.
Einen interessanten Artikel zu der Fellfarbe hat Frau Claudia Schröder geschrieben:
hier
Die Fehler:
Alle Abweichungen von den oben genannten Punkten müssen als Fehler
betrachtet werden. Die Beurteilungen sollten jedoch im genauen Verhältnis zum
Grad der Abweichungen stehen.
Kopf:
- zu runde und vorstehende Augen
- zu stark akzentuierte Augenhöhle
- zu hoch angesetzte Ohren
- zu spitze Ohren
- zu weit aussen stehende Ohren
Körper:
- zu tief
- zu kurz
Rute:
- Ringelrute
- über den Rücken getragene Rute
Extremitäten:
- zu grober Knochenbau der Läufe
Haarkleid:
- zu wenig intensiv ausgesprochene Farben
- Bildung eines schwarzen Sattels durch schlechte Verteilung der dunklen
Haare
Ausschliessende Fehler:
- jeder Form von Aggressivität
- unerlaubte Haarfarben
N.B.:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden vorweisen, die
sich vollständig im Hodensack befinden.