Grundlagen der Hundeernährung
Vorwort:
Der Hund (Canis lupus familiaris) gehört wie sein Stammvater der Wolf (Canis lupus) zur Gattung Canis und ist wie dieser ein Canide - ein Fleischfresser. Dennoch ist anzumerken, das Fleisch zwar die Hauptkomponente in der Ernährung ist, doch weder Wolf noch Hund reine Fleischfresser sind. So werden vom Wolf so gut wie alle Bestandteile der Beute gefressen (Haut/Haare/Federn, Knochen, Blut, Innerein, etc). Daneben werden auch pflanzliche Nahrung wie Kräuter und Beeren aufgenommen. Diese Ernährungsweise versorgt den Wolf sowie den Hund mit allen elementaren (lebenswichtigen) Nährstoffen. Der Wolf - sowie der Hund - ist ein Allesfresser.
Schlussfolgerung Nr. 1 > Die Nahrung des Hundes sollte überwiegend aus Fleisch und anderen tierischen Bestandteilen bestehen.
Schlussfolgerung Nr. 2 > Pflanzliche Komponenten können/sollten nicht vernachlässigt werden.
Schlussfolgerung Nr. 3 > Die Ernährung des Hundes bedarf einer ausgewogenen Nahrungsvielfalt.
Der Aufbau des Verdauungstraktes des Hundes:
Wie bei uns Menschen, so beginnt auch beim Hund die Verdauung im Maul. Das Gebiss eines ausgewachsenen Hundes besteht aus insgesamt 42 Zähnen (siehe nachstehende Zahnformel).
Aufgaben der Zähne:
Mit Hilfe der Fangzähne wird die Nahrung ergriffen und festgehalten.
Die Backenzähne dienen dem Zerkleinern bzw. Abreißen fester und/oder zäher Nahrungsbestandteile (daher heissen die Backenzähne auch Reißzähne).
Kleine Nahrungsstücke werden mit den Schneidezähnen gegriffen.
Anders als bei uns Menschen, beginnt die Verdauung der Nahrung beim Hund nicht in dessen Maul, sondern erst im Magen selbst. Dies liegt daran, da im Speichel des Hundes keine Verdauungsenzyme vorhanden sind. Der recht zähflüssige Speichel soll lediglich die Nahrungsbrocken gleitfähiger machen und somit das Abschlucken erleichtern.
Im Magen-Darm-Trakt des Hundes:
Im U-förmigen Magen des Hundes beginnt nun die Verdauung der Nahrung. Dazu wird in den Drüsenschichten der Magenschleim schließlich der Magensaft produziert, der sich aus 3 Bestandteilen zusammensetzt:
Zum einen werden Schleimstoffe produziert. Diese schützen die Magenschleimhaut davor, mitverdaut zu werden.
Die Magensäure wird benötigt, um die in der Nahrung enthaltenen Bakterien zu reduzieren und um ein saures Milieu für die Verdauungsenzyme zu erzeugen. Wird der Hund artgerecht ernährt, so kann die Magensäure die zehnfache Konzentration bzw. Menge wie die des Menschen enthalten. Der pH-Wert der Magensäure liegt unter 1.
Schließlich werden die Verdauungsenzyme Pepsin und Kathepepsin produziert. Diese werden zur Eiweißspaltung benötigt. Die ebenfalls mitproduzierte Magenlipase wird für die Fettverdauung gebraucht.